Verwendung in ungünstigen Umgebungen oder gefährliche Anwendungen

Temperaturauswirkungen 

Rundschlingen und Hebebänder sind für den Einsatz und die Lagerung in folgenden Temperaturbereichen geeignet:

a) Polyester und Polyamid: -40°C bis +100°C

b) Polypropylen: -40°C bis +80°C

c) Dyneema®: -50°C bis +70°C

Bei niedrigen Temperaturen kann es bei Vorhandensein von Feuchtigkeit zur Eisbildung kommen. Dies kann als Schneide- und Abriebmittel wirken und interne Schäden an der Schlinge verursachen. Zudem verringert Eis die Flexibilität der Schlinge, was sie in extremen Fällen unbrauchbar machen kann.

Diese Temperaturbereiche können sich in chemischen Umgebungen verändern; in diesem Fall sollte der Rat von CERTEX eingeholt werden.

Für das Trocknen der Schlingen ist eine begrenzte indirekte Erwärmung im Umgebungsbereich innerhalb dieser Temperaturgrenzen akzeptabel. Im Gegensatz zu anderen Materialien wie Polyester und Polyamid nimmt Dyneema® kein Wasser auf.

Auswirkungen ultravioletter Strahlung

Die synthetischen Fasern, aus denen die Rundschlinge hergestellt wird, sind anfällig für den Abbau bei Einwirkung von ultravioletter Strahlung. Rundschlingen sollten nicht in direktem Sonnenlicht oder in der Nähe von UV-Strahlungsquellen gelagert werden.

Vor der ersten Verwendung
Vor der ersten Verwendung der Schlinge sollte sichergestellt sein, dass:
a) die Schlinge genau der in der Bestellung angegebenen entspricht;
b) das Herstellerzertifikat vorliegt;
c) die Kennzeichnung und die zulässige Tragfähigkeit (WLL) auf der Schlinge mit den Angaben im Zertifikat übereinstimmen;
d) die Schlinge ordnungsgemäß gewartet wurde;
e) die Schlinge für den vorgesehenen Hebevorgang geeignet ist.

Sichere Verwendung

Vorbereitung

Bei der Auswahl und Spezifizierung von Rund- und Hebebändern sollte die erforderliche Arbeitslastgrenze (WLL) unter Berücksichtigung der Einsatzart und der Beschaffenheit der zu hebenden Last berücksichtigt werden. Größe, Form und Gewicht der Last sowie die vorgesehene Verwendungsmethode, das Arbeitsumfeld und die Beschaffenheit der Last beeinflussen die richtige Auswahl.

Die gewählte Schlinge sollte sowohl stark genug als auch in der richtigen Länge für den Verwendungszweck sein. Wenn mehr als eine Schlinge zum Heben einer Last verwendet wird, sollten diese Schlingen identisch sein. Das Material der Rundschlinge sollte durch das Umfeld oder die Last nicht negativ beeinträchtigt werden.

Auch die Zusatzbeschläge und das Hebezeug sollten mit der/den Schlinge(n) kompatibel sein. Das Design des Schlingenendes sollte ebenfalls bedacht werden, d. h. ob Endbeschläge oder weiche Augen geeignet sind.

Wenn Schlingen mit weichen Augen zusammen mit einem Haken/Beschlag verwendet werden, sollte die kleinste Länge des Auges nicht weniger als 3,5-mal der maximalen Dicke des Hakens/Beschlags betragen und der Winkel im Auge darf in keinem Fall 20° überschreiten.

Wenn eine Schlinge mit weichem Auge an ein Hebezeug angeschlossen wird, sollte der Teil des Geräts, auf dem das Schlingenauge aufliegt, gerade sein, wenn die Tragbreite der Schlinge weniger als 75 mm beträgt. In diesem Fall sollte der Biegeradius an der Verbindungsstelle zum Hebezeug mindestens 0,75-mal der Tragbreite der Schlinge entsprechen. Breite Schlingen können durch den Innenradius des Hakens beeinflusst werden; eine zu starke Biegung verhindert eine gleichmäßige Lastverteilung über die gesamte Breite der Schlinge.

Rund- und Hebebänder sollten nicht überlastet werden. Der richtige Faktor sollte angewendet werden (siehe Tabelle). Die Tragfähigkeiten für einige Einsatzarten sind auf dem Etikett angegeben sein. Bei mehrsträngigen Schlingen sollte der maximale Winkel zur Vertikalen nicht überschritten werden.

Schlingen sollten vor Kanten, Reibung und Verschleiß geschützt werden, sowohl durch die Last als auch durch das Hebezeug. Wenn Verstärkungen und Schutz gegen Beschädigungen durch Ecken und/oder Abrieb als Teil der Schlinge geliefert werden, sollten diese korrekt positioniert werden. Es kann notwendig sein, zusätzlichen Schutz zu ergänzen.

Anschlussmethode, Klemmschlinge und Symmetrie

Anschlussmethode
Gute Hebetechniken sollten befolgt werden: Die Anschlag-, Hebe- und Senkvorgänge sollten vor Beginn des Hebens geplant werden.

Rund- und Hebebänder sollten korrekt positioniert und sicher an der Last befestigt werden. Die Schlingen sollten so auf die Last gelegt werden, dass sie sich in eine abgeflachte Form legen können und die Belastung gleichmäßig über ihre Breite verteilt ist. Sie sollten niemals verknotet oder verdreht werden. Nähte dürfen niemals über Haken oder anderen Hebezeugen positioniert sein; sie sollten immer am stehenden Teil des Gurtbandes liegen.

Beschädigungen von Etiketten sollten vermieden werden, indem man sie von der Last, dem Haken und dem Winkel des Klemmschlags fernhält.

Die Last sollte von den Schlingen so gesichert werden, dass sie während des Hebens weder kippen noch aus den Schlingen fallen kann. Die Schlingen sollten so angeordnet sein, dass der Hebepunkt direkt über dem Schwerpunkt liegt und die Last ausgeglichen und stabil ist. Eine Bewegung der Schlinge über den Hebepunkt ist möglich, wenn der Schwerpunkt der Last nicht unter dem Hebepunkt liegt.

Einschlingen/Einschnüren
Wenn eine Schlinge eingeschnürt verwendet wird, sollte sie so positioniert werden, dass sich der natürliche Winkel von 120° bildet und eine Hitzeentwicklung durch Reibung vermieden wird. Eine Schlinge sollte niemals in Position gezwungen oder der Versuch unternommen werden, den Sitz zu straffen. Zur Sicherung einer Last kann ein „doppeltes Einschnüren“ verwendet werden, der eine höhere Sicherheit bietet und hilft, ein Durchrutschen der Last durch die Schlinge zu verhindern..

Symmetrie der Belastung
Im Fall von mehrsträngigen Schlingen wurden die WLL-Werte unter der Annahme ermittelt, dass die Belastung der Schlingenanordnung symmetrisch ist. Das bedeutet, dass bei einem Hebevorgang die Schlingenstränge im Grundriss symmetrisch angeordnet sind und im gleichen Winkel zur Vertikalen stehen.

Bei 3-strängigen Schlingen tritt die größte Spannung in dem Strang auf, bei dem die Summe der Grundrisswinkel zu den angrenzenden Strängen am größten ist. Derselbe Effekt tritt bei 4-strängigen Schlingen auf, jedoch sollte hier auch die Steifigkeit der Last berücksichtigt werden. Bei einer steifen Last kann das Gewicht überwiegend von nur drei oder sogar zwei der Stränge getragen werden, wobei die restlichen Stränge lediglich dazu dienen, die Last auszubalancieren.

Sicherheit beim Heben, Absetzen der Last und Lagerung

Sicherheit beim Heben
Es sollte darauf geachtet werden, die Sicherheit des Personals während des Hebevorgangs zu gewährleisten. Personen im Gefahrenbereich sollten vor Beginn des Hebens gewarnt und, falls erforderlich, aus der unmittelbaren Umgebung evakuiert werden.

Hände und andere Körperteile sollten von der Schlinge ferngehalten werden, um Verletzungen zu vermeiden, wenn die Schlinge gespannt wird.

Ein Probeheben sollte durchgeführt werden. Die Schlinge sollte angespannt werden, bis sie straff ist. Die Last sollte leicht angehoben werden, um sicherzustellen, dass sie sicher ist und die gewünschte Position einnimmt. Dies ist besonders wichtig bei Korb- oder anderen losen Anschlagarten, bei denen die Last durch Reibung gehalten wird.

Falls die Last zum Kippen neigt, sollte sie abgesenkt und die Befestigungen neu positioniert werden. Der Probelift sollte wiederholt werden, bis die Stabilität der Last gewährleistet ist. Beim Heben sollte darauf geachtet werden, dass die Last kontrolliert bewegt wird, um eine versehentliche Drehung oder Kollision mit anderen Objekten zu verhindern.

Stoß- oder Schockbelastungen sollten vermieden werden, da diese die auf die Schlinge wirkenden Kräfte erhöhen.

Eine Last in der Schlinge oder die Schlinge selbst sollte nicht über den Boden oder raue Oberflächen gezogen werden.

Absetzen der Last
Die Last sollte genauso kontrolliert abgesenkt werden wie beim Heben. Ein Einklemmen der Schlinge beim Absenken sollte vermieden werden. Die Last sollte nicht auf der Schlinge ruhen, wenn dies zu Schäden führen könnte, und die Schlinge sollte nicht unter der Last herausgezogen werden, wenn die Last darauf ruht.

Lagerung von Hebebändern/Schlingen
Nach Abschluss des Hebevorgangs sollte die Schlinge ordnungsgemäß gelagert werden. Wenn sie nicht in Gebrauch ist, sollte sie an einem sauberen, trockenen und gut belüfteten Ort bei Umgebungstemperatur auf einem Gestell gelagert werden, fern von Wärmequellen, Chemikalien, Dämpfen, korrodieren Oberflächen, direktem Sonnenlicht oder anderen Quellen ultravioletter Strahlung.

Vor der Lagerung sollte die Schlinge auf mögliche Schäden geprüft werden, die während der Benutzung aufgetreten sein könnten. Beschädigte Schlingen sollten niemals zur Lagerung zurückgelegt werden.

Wenn Hebeschlingen mit Säuren und/oder Alkalien in Kontakt gekommen sind, wird empfohlen, sie vor der Lagerung mit Wasser zu verdünnen oder mit geeigneten Mitteln zu neutralisieren.

Abhängig vom Material der Hebeschlinge und den Chemikalien kann es in einigen Fällen erforderlich sein, zusätzliche Empfehlungen zur Reinigung bei CERTEX einzuholen, wenn die Schlinge in chemischen Umgebungen verwendet wurde.

Schlingen, die während der Benutzung oder durch Reinigung nass geworden sind, sollten aufgehängt und natürlich trocknen gelassen werden.

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